Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Kirchenführung:

Heinz Eberlein

09556 - 9237934

 

Feuerwehrfest zum

150. jährigen Gründungsjubiläum


Samstag, der 22. Juli
20 Uhr: Party ohne Ende, mit "Tutti Frutti"

Sonntag, der 23. Juli
10:00 Uhr: Gottesdienst unter den Linden
11:30 Uhr: Mittagessen mit fränkischen Spezialitäten
13:30 Uhr: großer Festumzug
Am Nachmittag: Große Kaffeebar mit hausgemachten Kuchen...

St. Marienkirche zu Altenschönbach

Veröffentlicht am 08.12.2013

Viele Kinder wurden hier getauft, Hochzeiten von Fremden, Zugereisten, bekannten Leuten fanden hier statt, Wanderer, Touristen waren begeistert von dieser schönen Kirche, die sich im Zentrum des Dorfes neben dem Schloss im Prichsenstädter Ortsteil Altenschönbach befindet. 

Dieses Gotteshaus wurde von Peter von Esel 1494 erbaut (Schrift über Sakristeieingang). Mauerreste zeugen dafür, dass die Kirche viel älter sein muss (erste Kirche 1350). Sie trägt den Namen Marienkirche, was durch eine Sandsteintafel amsüdlichen Turmmauerwerk festgehalten ist. 
Früher lag der Friedhof um die Kirche herum, deshalb finden wir unten im Turm einen kryptaähnlichen Raum, der als Ossarium gedient haben könnte. Bis 1442 waren die Castell die Herren der Vogtei – bis 1545 die von Esel, dann kamen die Freiherren von Crailsheim aus Kitzingen und übernahmen Schloss (das im Bauernkrieg zerstört war) und Besitz. Zur gleichen Zeit wurde Altenschönbach evangelisch.

Nachkommen der Familie Crailsheim sind bis heute hier ansässig. Unsere Kirche hat zwei besondere Sehenswürdigkeiten. Die historische Wappendecke aus dem Jahre 1604 sowie das große Familienepitaph des Georg von Chrailsheim an der Ostwand. 1604 wurde auch die Empore errichtet, die nur für die Herrschaft zugänglich war. 1701 wurde sie für die Gemeindemitglieder erweitert. 
1962 wurde der Baronstand ausgebaut. 

Die Decke teilt ein Durchzug in zwei Hälften – die südlichen die Geschlechterfolge des Hans Sigmund junior von Crailsheim – die nördliche die seiner zweiten Gemahlin Johanna, geborene Zobel aus Giebelstadt. Aus beiden Ehen des Hans Sigmund ging kein männlicher Erbe hervor. Auf 65 Feldern sind die Wappen der Ahnen von fünf Generationen aufgezeichnet, die Ahnenreihe geht somit bis zu den Ururgroßeltern zurück. Bekannte Adelsfamilien sind mit ihren Wappen auf der Kirchendecke vertreten, wie zum Beispiel die Adelsgeschlechter Bibra, Thüringen, Geyer, Berlichingen, Fronsberg, Wolfskeel, um nur einige zu nennen. Der legendäre Götz von Berlichingen war ein Ururgroßvater des letzten Crailsheim in Altenschönbach. Mit dem Bauernführer Florian Geyer war der Adelige durch seine Mutter verwandt.

Die zweite Sehenswürdigkeit ist das Renaissance-Epitaph rechts neben der Barockkanzel. Der damalige Standesherr Georg Wolf von Crailsheim, der 1595 verstorben war, und seine Gattin Helena, geb. Geyer von Giebelstadt, beten mit ihren 13 Kindern vor den Kruzifix. Über den Architav mit den Ahnenwappen befindet sich ein fein gearbeitetes Relief, das von den Wappen derer von Crailsheim und Geyer flankiert wird und die Auferstehung Christi darstellt. Darunter lesen wir ein Gedicht über Sinn und Grund dieses Bauwerkes, bzw. das dieses von seiner Schwester errichtet wurden.

An der südlichen und nördlichen Innenwand des Langhauses stehen die Grabsteine der zehn Kinder des Georg Wolf von Crailsheim, die in den Jahren 1579 – 1599 verstorben waren. Die Kindersterblichkeit war im Mittelalter sehr groß. Nur die älteste Tochter erreichte ein Alter von 26 Jahren, die übrigen neun Kinder sind bereits im frühen Kindesalter verstorben. Gräber sind noch in der Kirche vorhanden, was bei der letzten
Renovierung festgestellt wurde.

Die Barrock-Kanzel stammt aus dem Jahre 1680. Der Altar mit dem Abendmahlsbild aus dem Jahre 1750. Die Kirche wurde 1962 renoviert, die originale Bemalung wieder aufgebracht, eine neue Orgel angeschafft, die Empore geschlossen.

1991 wurde Kirche und Turm nochmals renoviert, z.B. die Fundamente erneuert und die Grabsteine der damalsverstorbenen Crailsheim-Kinder neu aufgestellt, um sie vor dem sogen. Sandsteinfras zu retten.

 

Text: Herbert Maiwald